Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Altertum - S. 6

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
Lebensweise Das Mittelmeergebiet ist gleich weit entfernt von der erschlaffenden ppigkeit der Tropen wie von der Ungunst arktischer Gebiete, wo der Mensch ganz ausgehen mu in der Sorge um Leib und Leben. Gleich-wohl fordert das Dasein hier genug Arbeit, wenn auch nicht in dem-selben Mae wie in unseren Breiten. Das Klima befrdert in weitgehender Weise den Aufenthalt im Freien; das Familienleben tritt daher bei entwickelter Kultur zurck hinter dem ffentlichen Leben, das Wohn-Haus hinter den stdtischen oder staatlichen Prachtbauten. Wie bei uns das Rathaus, so ist dort ein freier Platz, in Rom z. B. das Forum, der Mittelpunkt der Stadt. Das geringere Nahrungsbedrfnis, niedrigere Ansprche an Wohnung und Kleidung, meist reichliche Ernten und dazu noch im Altertum die ausgedehnte Verwendung der Sklavenarbeit er-mglichten die Mue (schola), um aus dem Stadtplatz sich mit Fragen der Kunst, der Wissenschast und vor allem der ffentlichen Angelegenheiten zu beschftigen. Daraus erklrt sich die Wertschtzung und Aus-bildung der Redekunst. Iii. Der Gang der mittellndischen Kultur. Einteilung der Geschichte. Ursprung der ist bezeichnend, da die lteste Kultur unserer Geschichte eine Kultur. Bewsserungskultur ist. In regenlosen Gegenden, wie Mesopotamien, wo das ntige Wasser nur durch Flsse geliefert wurde, waren die Menschen zu knstlicher Berieselung, d. h. zur Sehaftigkeit und zur Arbeit gezwungen, und die Gemeinsamkeit der Arbeiten und Interessen befrderte die ersten staatlichen Bildungen. Die duich niedrigen Wasserstand hervorgerufenen mageren Jahre" erzeugten den Spartricb. Damit war auch in besonders gnstiger Weise der Grund gelegt zu einer Klassenbildung der Besitzenden, die durch ihren Reichtum freie Zeit und Mittel fr Kunst und Wissenschast gewannen. Verschiebung I Die Wiege unserer Kultur steht mithin am Rande der Wste in der Kultur, regenloser Stromoase. Von Hier verschob sich der Schwerpunkt in die eigentlichen Mittelmeerlnder mit Winterregen, wobei die Kultur nach Staat, Siedelnng, Wtschaft und Recht sich den neuen Verhltnissen an-passen mute. Damit war eine Umformung verknpft, die eine ber-tragung in die klimatisch so ganz anders gearteten Gegenden Nord-West-Europas mit niedrigen Temperaturen und Regen zu allen Jahreszeiten ermglichte. Einteilung der Danach ist der erste Abschnitt des Altertums eine Geschichte des Geschichte, vorderen Orients, vorzglich der Semiten in Babylon und der Hamiten

2. Das Altertum - S. 33

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
33 gischen Meeres bis nach Kreta, das bald zum Mittelpunkt der mykenischen Kultur wurde. Die Aoler besiedelten schon frhzeitig den Norden Kleinasiens (Troja. 6. Schicht.); ihre Kolonisation ging aus von to^^eon dem sprichwrtlich reichen Orchomenos in Botien, einem uralten Handels-Platz und Herrschersitz, mit dem die Sage vom goldenen Vlie und vom Argonautenzug verknpft ist. Die Palste aus dem durch seine insulare Lage geschtzten Kreta, tretet, besonders in Knosos und Phaistos, waren offen und unbefestigt. Es befanden sich darin Wasserleitungen, Badestuben, Sle und ein Gewirr von Gngen (Labyrinth). Breite Treppen vor dem Opferaltar, die vielen Zuschauern die Teilnahme an der Kulthandlung ermglichten, scheinen das Urbild des griechischen Theaterbaues zu sein. Tiryns, Mykene Mykene^ und andere Städte des Festlandes waren dagegen stark befestigte Burgen und ~Lin3n~' wie das Homerische Troja, dessen Mauern 5 m breit sind. Die Unter-bauten waren von mchtigen ,Zyklopischen" Bruchsteinen auf-gefhrt und mit Lehm und kleinen Steinchen ausgefugt, während die Oberbauten aus getrockneten Ziegelsteinen bestanden. Zur Entlastung des Tragbalkens der Tre wurde, wie bei den gyptischen Pyramiden-kammern, ein dreieckiger Raum ausgespart, der hufig mit Skulpturen verziert war (z. B. das Lwentor in Mykene). Aus gypten hatte man auch die auf einem Stein sich erhebende Holzsule. In der Mitte des Hauptsaales befand sich ein runder Herd, der von Sulen umgeben war; diese trugen einen berhhten Teil der Decke, so da das Licht Zutritt hatte wie in den gyptischen Tempeln. In Mykene sind in den Fels gehauene Schachtgrber erhalten mit Totengaben, goldenen Toten-masken. Bechern u. dgl., und ferner groe Kuppelgrber (Schatz-haus des Atreus). Die Totenmasken weisen ebenso wieder auf gypten wie die in den guten Wandmalereien der Palste auftretenden Papyrus-stauden, während Stierleiber mit Menschenantlitz an Assyrien und Babylon erinnern. Auer Baukunst, Malerei und Skulptur blhten Keramik. Weberei, Holzschnitzerei und auch die Metallindustrie; Dolchklingen mit der Darstellung von Lwenjagden und hnliche Dinge beweisen das (vgl. Daidalos). Merkwrdigerweise Haffen die Mykener bereits eine eigene, bis jetzt noch nicht entzifferte Schrift besessen, eine Bilderschrift und eine Linearschrift; anderseits scheinen sie aber die Sitte, aus Ton-tselchen zu schreiben, wiederum dem Orient entlehnt zu haben. Es haben also mannigfache Berhrungen mit dem Morgenlande stattgesunden. Es blieb aber bei der Anregung; das zeigt die durchaus realistische Kunst, wo jede sklavische Nachahmung und jede Erstarrung fehlt. Da die griechische See- und Schiffersprache frei blieb von Ksters-Mller, Lehrbuch der Geschichte des Altertums. 3

3. Das Altertum - S. 42

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
42 Griechen verhinderten im Osten bis auf Alexander d. Gr. die Perser, im Westen die Karthager und Etrusker, sowie spter die Rmer. Handel. Der Schatzhandel der mykenischen Zeit erfuhr jetzt eine mchtige Erweiterung, zumal das Metall, seit dem 7. Jahrhundert in gemnzter Form, allgemeines Zahlungsmittel wurde. Auer den Rohprodukten wurden schon Gebrauchsgegenstnde eigener Industrie verhandelt. Je mehr die Bevlkerung wuchs und die Industrie an Ausdehnung gewann, desto mehr war man auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln angewiesen; besonders das Getreide aus Sizilien, Thessalien und der Krim wurde ein immer wichtigerer Handelsartikel. So bildeten sich Grohandel und Unternehmertum heraus mit weitgehender Arbeitsteilung. Zahlreich eingeshrte Sklaven machten die einheimischen teuren Arbeitskrfte ber-flssig und zwangen viele Griechen, Kolonisten oder Sldner zu werden. Am meisten hatte der gering geschtzte und in vielen Gegenden Griechenlands wenig ertragreiche Ackerbau zu leiden, zumal bei der aufkommenden Geld-Wirtschaft die hohen Zinsen leicht Verschuldung oder gar Schuldknecht-schast bewirkten. In den hufigen Fehden und Kriegen pflegte man geradezu das Ackerland preiszugeben und sich auf die Verteidigung der Stadt und die Freihaltung der Getreidezufuhr durch eine gute Flotte zu beschrnken. Nationale Zer- Charakteristisch fr diese ltere Zeit ist das Fehlen nationaler Einsparung. j.ei)er Stadtstaat steht selbstndig neben dem andern. Nachbarha war das Normale, und die Folge davon die stets wiederkehrende Ver-nichtuug der einen Stadt durch die andere. Momente der Trotz der groen und vielfach zersplitterten Ausbreitung der Griechen Einigung. gq5 ^ aber doch schon in gewissem Mae ein einigendes National-bewutsein, das strenge zwischen Griechen und Barbaren (d. s. Anders-sprechende, Stammelnde) unterschied. Das wurde bewirkt durch die Be-rhruug mit den andersartigen Semiten, durch Handel und Verkehr, durch die Gemeinsamkeit von Sprache und Literatur und durch den religisen und geschichtlichen Zusammenhang zwischen Mutterstadt und Kolonie. Auch schlo man schon Staatsvertrge und Bndnisse. Einigend wirkte z. B. ein nach Delphi benannter Bund fast smtlicher griechischen Staaten, die Amphiktionien. groe delphische Amphiftionie auf religis-rechtlicher Grundlage, die den Zweck hatte, durch Verbot des Wasserabschneidens und der Zerstrung einer Bundesstadt die Kriegfhrung zu mildern. Am schnsten aber trat das Einheitsbewutsein zutage an den groen allgriechischen Festen, Olympischederen erstes die Olympischen Spiele waren; mit dem Jahre 776, das Spiele man fr das Anfangsjahr der Spiele hielt, weil damals zum erstenmal die Sieger aufgezeichnet worden waren, begannen die Griechen ihre Zeit-

4. Das Altertum - S. 1

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
A. Einfhrung. I. Geschichte. Begriff, Umfang, Quellen, Gegenstand und Trger. Geschichte bedeutet ods Geschehene isund in weiterem Sinne die Begriff. Erforschung, Erzhlung odm Darstellung des Geschehenen. Die Ge-schichtswiffenschast hat es jedoch nur mit dem Menschen zu tun. und selbst die Menschheitsgeschichte bedarf im Sinne dieser Wissenschaft noch der zeitlichen und stofflichen Begrenzung. Der einzelne Mensch tritt als strebendes und denkendes Jndi-vidnum fr uns erst zu der Zeit aus der Gattung heraus, wo schriftliche Nachrichten uns Namen, Taten und Gedanken berliefern. Was vorher liegt, gehrt in die Vor- oder Urgeschichte (Prhistorie). Diese Urgeschichte Wisfenfchaft grndet sich auf fofsile Funde und auf die Vlkerkunde, welche sich mit den noch jetzt auf dem Standpunkt der prhistorischen Menschen stehenden Vlkern befat. Alles das. was uns die Kenntnis geschichtlicher Tatsachen vermittelt, fllt unter den Begriff der Quellen; bellen, davon zu unterscheiden ist ihre Verarbeitung, die man Literatur nennt. Diejenigen Quellen, die ohne sremde Zutaten und ohne die Absicht der Mitteilung zu uns sprechen, sind unmittelbar oder objektiv. Andere Quellen dagegen, besonders schriftliche Berichte, zeigen die Ereignisse so, wie sie sich in der Vorstellung des Berichterstatters widergespiegelt haben, vorausgesetzt, da dieser die Wahrheit kannte und sie unverflscht mitteilen wollte; sie sind mittelbar, oder subjektiv. Zu den unmittelbaren Quellen gehren 1. berreste wie Bauwerke, Gerte, Mnzen oder Sprachen, Sitten. Institutionen u. a.; 2. geistige Erzeugnisse, soweit sie zur Charakteristik des Verfassers oder einer Zeit dienen; 3. Urkunden, Ver-trge. Gesetze, Akten u. a. Mittelbar oder subjektiv sind dagegen neben Traditionen und Volksliedern besonders alle berichtenden und erzhlenden Quellen in schriftlicher Form. Die Befehle eines Feldherrn während der Schlacht und seine spteren Berichte der dieselbe Schlacht zeigen den Unterschied beider Arten. Die objektiven Quellen sind meist gering an Ksters-Mller, Lehrbuch der Geschichte des Altertums. 1

5. Das Altertum - S. 13

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
13 Pharao, der jene ausziehen lie. Bald nach 1200 entstanden neue Feinde fr gypten in den Libyern sowie in gewiffen namentlich aus Kreta ausgewanderten Vlkerschaften, worunter auch die Philister ge-nannt werden; es gelang aber Ramfes Iii. (12001179), sie von den Grenzen feines Landes zurckzuweisen. Bald nachher ging infolge der kriegerischen Unfhigkeit feiner Nachfolger, die sich nur auf auslndische Sldner sttzten, der letzte gyptische Besitz in Palstina verloren; gypten sank wieder zu einer Macht zweiten Ranges herab und griff von nun an nur ganz vorbergehend in die Geschicke Vorderasiens ein. Fast alle groen Persnlichkeiten der Xix. und Xx. Dynastie sind uns wieder greifbar geworden durch die Auffindung ihrer Mumien (1881). die jetzt meist wohlerhalten im Museum zu Kairo ruhen. Babylonisch-assyrische Geschichte. a) Babylonien als Vormacht (3000-1100 v. Ehr.). Babylonien zerfiel in der Zeit, aus der unsere ltesten Berichte stammen (3000), in zwei nach Sprache und Volksart getrennte Gebiete: in Smer. den Sden, und Akkad, den Norden. Dort fa feit unterer uralter Zeit eine rundkpfige Race von gedrungener Krperform, die Sumerer; sie Huben als die eigentlichen Schpfer der babylonifchen Kultur und als die Erfinder der Keilschrift zu gelten. Akkad war um 3000 im Besitz von Semiten, die vermutlich erst kurz vorher aus Arabien dorthin emiten. eingewandert waren, sich aber der vorgefundenen Kultur gut angepat hatten. Das semitische Element war im Aufsteigen, das sumerische im Ab-nehmen begriffen, fo da nach etwa 1000 Jahren ganz Babylonien im , Verkehr nach innen und auen sich der akkadisch-semitischen Sprache be-diente und Die sumerische nur fr die Zwecke des Kultus beibehielt. Babylouiens geistiger Mittelpunkt war in fehr alter Zeit die Stadt Nippur; der hier verehrte Gott Ellil (spter Bel genannt) galt als der oberste aller Götter, und alle Herrscher Altbabyloniens erwhnen in ihren Inschriften, da sie aus seiner Hand ihre Macht bekommen htten. Daneben gab es eine grere Zahl von Stdten, an deren Spitze Kleinknige standen; grere Reibungen unter ihnen verhinderte das Jnter-effe, welches alle gleichmig an der fr die Wohlfahrt des Landes ntigen einheitlichen Bewfferung des Zwifchenlandes zwischen Euphrat und Tigris hatten. Eine vorbergehende Vereinigung von ganz Babylonien ging um 2500 von dem Reiche Akkad aus. dessen kriegerische Fürsten Sargon I. und Naramsin von Elam bis zum Mittelmeere herrschten. Als nach ihrem Tode ihr groes Reich wieder zerfiel, ging

6. Das Altertum - S. 98

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
98 Viii. Ber Hellenismus. Ursprung und Charakter des Hellenismus. Erst die Unter-werfung des zersplitterten Griechenlands durch das stammverwandte Make-Griechische donien hatte die Eroberung des Orients sr die griechische Kultur er-Sprache. mg^t Die Durchdringung der ganzen damaligen Welt mit grie-chischem Geist und Wesen nennt man Hellenismus. In den Diadochen-reichen wurde die Sprache der Hellenen herrschend. Allerorten konnte man griechische Gelehrte. Knstler. Kaufleute. Beamte und Sldner Kosmopou- finden, da der von Alexander mchtig gefrderte kosmopolitische oder tischer Sinn, weltbrgerliche Sinn die alten nationalen Schranken eingerissen zu haben schien. Berosos in Babylon und Manetho in gypten schrieben ihre Geschichtsbcher griechisch, und selbst das Alte Testament wurde in der jdischen Diaspora zu Alexandria in dieselbe Sprache bersetzt (280 v. Chr.). Handel und Verkehr. Alexanders Zge wirkten ebenso umge- staltend wie spter die groen Entdeckungen um 1500 n. Chr. Man Weite Fahrten. ^ ^ ^ Fahrten der Karthager, die bereits die Guineakste erreicht hatten, waren ziemlich unbekannt und erfolglos geblieben. Jetzt fuhr ein Grieche, P^theas von Massllia. durch die Sulen des Herakles bis an die teutonische Nordsee. Indem Handel Zwischen- unj) Verkehr sich der einen bedeutend greren Raum erstreckten, wurde 8anbel der Zwischenhandel lebhafter; alte Städte blhten von neuem auf als Handels- und Verkehrsmittelpunkte, oder neue wuchsen schnell heran. Städte, bes.im Im Westen berragte Syrakus noch Karthago, Massilia und Orient. bq ^wachende Rom. Der wirtschaftliche Schwerpunkt war aber in den Orient verlegt. Seleukia und Antiochia gelangten in kurzer Zeit Landverkehr, zu groer Bedeutung. Der Landverkehr trat wieder in den Vorder-grnnd, und die alten Karawanenstraen belebten sich von neuem. Fr den Durchgangsverkehr und den Zwischenhandel wurde Rhodos und Rhodos wichtiger als die Kykladeu und selbst als Byzanz, und an die Alexandria. ^hens trat Alexandria. Weil diese Stadt, wie spter Rom, im Verkehrsmittekpuukt lag. mute sie zum London der damaligen Zeit werden, zumal sie als Neugrndung den augenblicklichen Verhltnissen gerecht wurde mit ihrem guten Hafen, den groen Magazinen und dem hohen Leuchtturm auf der ehemaligen Insel Pharos. Besonders wichtig wurde nun der Weg durch das Rote Meer nach Arabien und Indien, weshalb die Ptolomaier den alten Plan eines Kanals vom Roten Meer zum Nil wieder aufgriffen. Geldwirtschaft. Die' Geldwirischast war aufs feinste ausgebildet. Selbst die alte spartanische Gesellschaft brach darunter zusammen. ' Im 3. Jahr-

7. Das Altertum - S. 128

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
128 Diese hatten ein Interesse daran, Pyrrhus von Sizilien fern zu halten und in Italien zu binden. Sie zeigten daher den zur See noch schwachen Rmern ihre groe Macht, indem sie mit ihrer Flotte Roms Seehasen Ostia anliefen; dann boten sie ein Bndnis an. Die Romer^gingen darauf ein, und die Friedensverhandlungen mit Pyrrhus zerschlugen sich.1) Gleichwohl ging der König nach Sizilien und vertrieb Pyrrhus auf ^er mit Hilfe der Griechen in kurzer Zeit die Karthager. Schon war ljtucn' er im Begriffe, wie frher fem Schwiegervater Agathokles, nach Afrika berzusetzen, da schlssen sich die Griechenstdte wieder ihren ehemaligen Feinden an. Durch gewaltttiges Auftreten hatte er sein Glck ver-scherzt. Sein Landheer brachte er zwar wieder heil nach Italien, aber seine Kriegsschiffe wurden von den Karthagern fast alle zerstrt. Als Schlacht bei er nun gar von den Rmern bei Benevent 275 geschlagen wurde, Benevent. 275 jheme er Tarent sich selbst und widmete sich der Eroberung Make-doniens und Griechenlands, bis er zu Argos bei einem Straenkampf umkam im Jahre 272. In demselben Jahre ergab sich Tarent den Rmern. Bis zum Jahre 265 wurden auch alle anderen noch nicht Anschlu unterworfenen Städte zum Anschlu an Rom gezwungen. In dieser Zeit bernahmen die Rmer den Namen Jtalia als Bezeichnung fr das ihnen nun gehrige Gebiet; das war die ganze Apenninen-' Halbinsel. Folgen des Tarentinischen Krieges fr Rom. Rom war mit Roms Gro'dem Sieg der Pyrrhus und Tarent eine mittellndische Gromacht u^etenus geworden,2) die auch als Seemacht achtunggebietend war. Durch die Be-Kultur, rhruug mit den sditalischen Griechen wurde es aber auch in den Kreis der hellenischen Kultur einbezogen. '"Der Hellenisierung auf geistigem Gebiet entsprach eine politisch-ethnographische Latinisierung Italiens durch die zahlreich ange-legten rmisch-latinischen Brgerkolonien, die in enger Abhngigkeit von Latinisierung Rom blieben. Auch wurde das Vielerlei der italischen Mundarten ver-Italiens, einheitlicht durch die Herrschaft des Latinischen. Die unterworfenen Jtaliker durften nur noch mit Rom, nicht aber mehr mit auswrtigen Mchten Bndnisse schlieen. Auch hatten sie Heeresfolge zu leisten; die sd-italischen Griechenstdte insbesondere muten Schiffe und Matrosen stellen. Ein Teil des eroberten Gebietes wurde im 3. Jahrhundert als Maats-land erklrt und verpachtet. Der Erls machte mit einer von Fall z"fall erhobenen Steuer (Tributum) die hauptschlichsten Staatseinnahmen aus. !) Vgl. die schnfrberische rmische Darstellung: Appius Claudius im Senat. 2) Neben den Gromchten Makedonien. gypten, Syrien und Karthago.

8. Das Altertum - S. 138

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
138 woven sich ausbreiteten, entzogen sich die Brger dem Kriegsdienst, so da Karthago schlielich allein aus Sldner angewiesen war. Charakter und Der afrikanische Besitz der Karthager war gering. Ihr Ziel war 3ic 5ne Beherrschung derjsee; eine groe und tchtige Flotte stand ihnen dasr zur Verfgung. Die spanische Kste, die Balearen, Sardinien, Korsika und ein groer Teil Siziliens waren bereits unterworfen. Die unterjochten Völker hatten nur die karthagischen Handelsherrn zu be-reichern und die selbstschtige Herrschaft derselben durch Stellung von Sldnern zu sichern; eine Verschmelzung mit dem karthagischen Staats-. Wesen fand nicht statt. Rmiscki-karth. Nachdem die Herrschaft der Etrnsker vernichtet war, kamen fr die Nebenbuhler- ^Qr^Qger nur die sditalischen und sizilischen Griechen als Nebenbuhler in Betracht. Daraus ergab sich eine Jnteressengemeinschast mit Rom, zuletzt im Tarentinischen Kriege. Mit der Unterwerfung Sditaliens mute den Rmern aber das Erbe der Griechen zufallen: See-Handel. Anspruch auf Sizilien und Feindschaft mit Kar-thago. Es mute sich frher oder spter entscheiden, ob das Brgerheer der rmischen Bauernrepublik in Verbindung mit den griechischen ..See-bndnern" befhigt war, die von Sldnerp verteidigte karthagische See-macht zu erschttern und zu vernichten. Veranlassung Der Verlauf des Krieges. Die Veranlassung des Krieges bildete des Krieges. die Anarchie in Mesfana. Die Mamertiner hatten sich gegen Pyrrhos behauptet. Doch wurden sie bald von Hieron, einem syrakusanischen Offizier, grndlich geschlagen. Dieser wurde darnach in Syrakus zum König ausgerufen. Um sich vor vlliger Vernichtung zu bewahren, wandten sich die Mamertiner zunchst an Karthago und dann an Rom um Hilfe. Der Senat schreckte jedoch vor dem offenbaren Unrecht zurck, das in der Untersttzung der zuchtlosen Sldnerscharen lag; aber das Volk verlangte ein Bndnis mit den Mamertinern. Die Folge davon war, da diese sich jetzt den herbeigerufenen Karthagern gegenber feindlich verhielten, und da Karthago und Syrakus Bundesgenossen wurden. Die Rmer landeten an der Meerenge von Messina ein Heer auf Sizilien und schlugen die verbndeten Karthager und Syrakusaner. In-dem sie nun mit Hieron Verhandlungen anknpften und ihm Anerkennung seiner Knigswrde zusagten, gelang es ihnen, auf Sizilien selbst in Hieron einen Bundesgenossen zu erhallen, der ihnen auch noch Tribut bezahlte. Gleichwohl muten sie bald einsehen, da es ohne eine starke Flotte unmglich sein wrde, die Puuier zu vertreiben und die italische Kste zu sichern. Sie bauten daher viele Penteren oder Fnfrnderer' wie sie bei den Karthagern schon lngst im Gebrauch waren. Auerdem

9. Das Altertum - S. 210

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
210 Kaiserzeit ihre Plnderungsfahrten an die gallischen Ksten unter-nahmen, so waren auch ihre Vorfahren gefrchtete Seeruber. Die Grnde Dieselbe Beutelust, die jedenfalls durch die Kunde von den reicheren srd^ewan- Lndern im Westen und Sden noch vermehrt wurde, veraulate die Beutelust Germanen, auch einmal in ds Binnenland einzudringen und dort eine ' neue, grere Heimat zu erobern. Ein weiterer Grund zu diesen vor-bervlkerung^ geschichtlichen Wanderungen war die bervlkerung; denn die Bewohner der unfruchtbaren Kstenstriche verstanden weder durch Roden dem Wald gengend Raum zur Siedelung abzuringen, noch wuten sie durch ge-schickten Anbau die Ertragfhigkeit des Bodens im Verhltnis zur Volks-zahl zu steigern. berschwemmungen, Sturmfluten und andere unvorher-ereignisie. gesehene Naturereignisse gaben wahrscheinlich ost den Anla zum Auszug und brachten die Germanen damit in Berhrung mit anderen Kultur-Vlkern. Die Berhrung mit fremden Vlkern. Allerdings war der Einflu, den die vorgeschrittene Kultur des Mittelmeers auf die Germanen ausbte, zunchst rein uerlich und beruhte lediglich auf Der Tausch- dem Tauschhandel. In der jngeren Steinzeit boten Muscheln und I)(mt'el geschliffene Steinwerkzeuge vielleicht ein Zahlungsmittel sr manches ntzliche Gert oder wertlosen Tand, wie er Vlkern niederer Kultur-Der Bernstein, stufe stets gefllt und sich auch in den Grbern vielfach gefunden hat. In der Bronzezeit vertrat der Bernsteins die Rolle des Geldes. Auf alten Handelswegen rheinanfwrts. dann rhoneabwrts wanderte der Nordsee-Bernstein nach dem Sden; eine andere Handelsstrae folgte dem Tal der Elbe durch Bhmen und Mhren weiter nach Noriknm. Von der Adriatischen Kste bezogen die Griechen in der ltesten Zeit durch Griechische Vermittelung der Phnizier spter selbstndig den Bernstein, dessen Hndler. groe Mengen in den Mykenischen Knigsgrbern seine Wertschtzung verraten. Vielleicht bestand auch eine direkte Verbindung der die Pontus- 1) Mit den Gefahren des Meeres sind sie nicht blo bekannt, fondern innig vertraut. Denn da Unwetter einerseits die sicher macht, gegen welche ein Uberfall geplant ist, anderseits verhindert, die zum Uberfalle Herbeieilenden rechtzeitig zu bemerken, so treiben sie mitten unter Wogen und Brandung ihr gefhrliches Handwerk. Sidonius Apollinaris Epist. Viii. 2) Sicher ist, da der Bernstein auf den Inseln des nrdlichen Ozeans entsteht... Er entsteht aus dem Mark, das aus den Bumen einer Pinienart herausfliet . . Der Saft gerinnt unter dem Einflu der Klte oder der Zeit . und des Meerwaffers, das ihn bei steigender Flut von den Inseln wegschwemmt, an die Kste wirft .. . Die Herkunft von einer Pinienart erkennt man daran, da er beim Reiben wie Pinien riecht und beim Verbrennen wie Kienholz brennt und duftet. Pliuius.

10. Das Altertum - S. 214

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
214 stcke gleich groß, wenn sich auch in Wirklichkeit schon frh ein Vorrecht der Angesehenen herausgebildet haben mag. hnliche Verhltnisse schildert auch Tacitns, wenngleich die Stmme des mittleren und sdlichen Ger-mametf'ttrt Laufe der 150 Jahre, seitdem Csar seine Beobachtungen niederschrieb, zu grerer Sehaftigkeit bergegangen waren.') Damit war der Privatbesitz.gegeben. Dasjenige Stck Ackerland, das in der Nhe der^Fehansung lag, erschien zuerst als eigen, ebenso das Haus, die primitive Einrichtung. die persnlichen, meist selbstverfertigten Werk-zeuge, die ja dem Gestorbenen mit ins Grab gegeben wurden. Die Ackerlose, Das Los" entschied auch jetzt noch, welche Stcke des Ackerlandes dem einzelnen zufielen; die Gre der Lose wurde durch den sogenannten Hammerwurs bestimmt. Je nach der greren oder geringeren Frucht-barkeit des Bodeus, der hhern oder tiesern Lage, der weiteren Ent-fernnng von den Behausungen wurde die gesamte Ackerflur in Abschnitte von gleicher natrlicher Beschaffenheit zerlegt, die in verschiedenen Gegenden Gewann^Deutschlands Gewanne genannt wurden. Neue Gewanne wurden dann spter durch Rodungen hinzugefgt. Jedes einzelne Gewann wurde wiederum in so viele Teile zerlegt, als die Siedeluugsgemeinschaft be-Tie Gemeng- rechtigte Mitglieder zhlte. Das Durcheinanderliegen, die Gemeng lge" Iage- der jedem einzelnen gehrenden Grundstcke forderten naturgem vllige bereinstimmung in der Zeit der Feldbestellung, der Saat und Ernte, Der Flur- den sogenannten Flurzwang, dem zufolge abwechselnd das Stoppelfeld zwang. qi 2eibe und umgekehrt das Weideland als Getreidefeld benutzt werden muten. Das gesamte Besitztum der einzelnen Familie einschlielich des Die Hufe. Nutzungsrechts aus Weide und Wald hat man als Huse bezeichnet. Doch scheint die Bezeichnung weder fr die lteste Zeit, noch bei allen Germanen gebruchlich gewesen zu sein. Siedelung. In bezng auf die Anlage der Siedelungen gingen die Arider etmanen nicht nach einheitlichem Plane vor. Den Anstellungen in Haufendrfern oder Dorfweilern standen, wo es die Natur des Landes berzusiedeln. Dafr bringen sie viele Grnde bei. Damit sie nicht durchs stete Gewohnheit verlockt, den Kriegseifer gefeit Ackerbau vertauschten; damit sie nicht weiten Grundbesitz zu erwerben trachteten und die Mchtigeren die Niederen aus ihren Besitzungen verdrngten. Csar, all. Krieg Kap. Vi. i) Die Lndereien werden je nach der Zahl' der Bebauer wechselweise von allen insgesamt in Besitz genommen, die sie dann unter sich nach Rang und Wrde verteilen. Erleichtert wird die Verteilung durch die weite Ausdehnung der Feldflur, die Felder bewirtschaften sie jhrlich wechselnd.
   bis 10 von 43 weiter»  »»
43 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 43 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 0
4 12
5 1
6 0
7 0
8 1
9 5
10 2
11 2
12 0
13 0
14 3
15 1
16 2
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 2
23 7
24 3
25 0
26 12
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 3
38 2
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 1
45 21
46 0
47 0
48 15
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 5
3 1
4 5
5 0
6 1
7 0
8 0
9 5
10 0
11 1
12 0
13 3
14 1
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 4
23 0
24 0
25 12
26 2
27 0
28 3
29 0
30 0
31 1
32 0
33 2
34 0
35 1
36 0
37 1
38 0
39 2
40 0
41 4
42 1
43 33
44 0
45 8
46 0
47 0
48 1
49 0
50 1
51 0
52 2
53 0
54 2
55 6
56 0
57 3
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 3
64 0
65 14
66 4
67 0
68 7
69 0
70 3
71 1
72 9
73 0
74 0
75 1
76 1
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 1
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 3
90 0
91 4
92 17
93 0
94 0
95 4
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 4
2 0
3 1
4 0
5 13
6 1
7 8
8 1
9 1
10 15
11 2
12 1
13 3
14 2
15 14
16 0
17 7
18 1
19 13
20 0
21 2
22 26
23 1
24 0
25 0
26 2
27 24
28 0
29 19
30 2
31 2
32 1
33 15
34 3
35 0
36 0
37 21
38 6
39 18
40 1
41 1
42 0
43 8
44 8
45 3
46 1
47 4
48 5
49 0
50 6
51 8
52 21
53 0
54 69
55 0
56 17
57 0
58 4
59 11
60 8
61 0
62 43
63 9
64 3
65 3
66 39
67 3
68 2
69 0
70 0
71 4
72 7
73 1
74 25
75 0
76 0
77 0
78 1
79 1
80 10
81 16
82 2
83 3
84 0
85 13
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 40
92 2
93 0
94 0
95 7
96 0
97 9
98 2
99 15
100 12
101 0
102 4
103 0
104 0
105 11
106 3
107 0
108 14
109 0
110 3
111 1
112 6
113 0
114 6
115 33
116 3
117 1
118 2
119 4
120 22
121 9
122 4
123 4
124 3
125 3
126 12
127 43
128 9
129 5
130 0
131 6
132 1
133 6
134 5
135 0
136 40
137 4
138 5
139 1
140 3
141 1
142 9
143 4
144 12
145 57
146 18
147 0
148 3
149 4
150 0
151 5
152 2
153 0
154 5
155 6
156 5
157 2
158 1
159 1
160 1
161 0
162 28
163 17
164 0
165 8
166 9
167 4
168 3
169 2
170 4
171 6
172 9
173 19
174 0
175 3
176 1
177 19
178 0
179 9
180 0
181 11
182 3
183 40
184 0
185 6
186 1
187 8
188 9
189 17
190 3
191 1
192 27
193 2
194 5
195 2
196 0
197 0
198 0
199 4